Allergien und Asthma im Alter

Immer mehr Menschen im fortgeschrittenem Alter leiden darunter

Allergien und Asthma werden üblicherweise als Krankheiten betrachtet, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Es wird jedoch oft übersehen, dass auch viele ältere Menschen von diesen Erkrankungen betroffen sind oder sogar erst im höheren Alter allergisch werden – Tendenz steigend. Studien belegen, dass bereits etwa jeder vierte ältere Mensch an einer Allergie leidet. Diese Erkrankungen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität im Alter, sondern können auch lebensbedrohlich sein!

 

Allergien im Alter

Eine Allergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe, die als Allergene bezeichnet werden. Diese Fremdstoffe werden vom Immunsystem erkannt und lösen eine Abwehrreaktion aus. Im Alter können sich Allergien aufgrund von Veränderungen im Immunsystem entwickeln. Die Mastzellen, die für die Immunabwehr wichtig sind, funktionieren nicht mehr so gut, was den Körper anfälliger für Fremd- und Schadstoffe macht. Zusätzlich nimmt die Schutzfunktion der Haut ab, was zu plötzlichen Kontaktallergien und Juckreiz führen kann. Ohne eine geeignete Basistherapie können Entzündungen und Ekzeme entstehen, die den Juckreiz noch verstärken. Im Gegensatz zu Kindern können bei Erwachsenen und Senioren alle möglichen Allergene eine Rolle spielen. Dazu zählen:

  • Inhalationsallergene: (z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen)
  • Chemische Kontaktallergene: (z.B. Nickel)
  • Tierische Kontaktallergene (z.B. Katzenallergene, Wolle)
  • Pflanzliche Kontaktallergene (z.B. Wiesenpflanzen)
  • Nahrungsmittel (z.B. Nüsse)
  • Medikamente (z.B. Penecillin)
  • Kreuzallergien (z.B. bei Kern- und Steinobst)
  • Injektionsallergene (z.B. Insektengifte, Kontrastmittel)
  • Pseudoallergene (z.B. Feinstaub, Tabakrauch)

Die Diagnose einer Allergie erfolgt üblicherweise in mehreren Schritten. Nach einer ausführlichen Anamnese stehen unterschiedliche Testverfahren zur Verfügung. Ein Hauttest kann beispielsweise eine Allergiebereitschaft des Körpers bei Allergien des Soforttyps nachweisen. Ist ein Hauttest nicht möglich, kann ein Bluttest durchgeführt werden, um mögliche Antikörper gegen bestimmte Allergene im Blut nachzuweisen. Ein Wasserstoff-Atemtest kann bei Verdacht auf Laktoseintoleranz oder Fructoseintoleranz Auskunft geben, ein Provokationstest kommt bei Nahrungsmittelallergien, Medikamentenallergien, Insektengiftallergien und allergischen Reaktionen der Augen zum Einsatz.

Die Basis der Therapie bei Allergien ist die Vermeidung des allergieauslösenden Stoffs. Bei Nahrungsmittelallergien kann dies bedeuten, bestimmte Lebensmittel aus der Ernährung zu streichen oder durch Alternativen zu ersetzen. Bei Allergien gegen Pollen oder Hausstaubmilben kann eine regelmäßige Reinigung und Lüftung der Wohnräume helfen, um das Eindringen von Allergenen zu minimieren. Wenn eine Vermeidung des Allergens nicht möglich istt, können Antihistaminika eingesetzt werden. Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin, einem Stoff, der bei einer allergischen Reaktion freigesetzt wird und zu Symptomen wie Juckreiz, Niesen und Tränenfluss führt. Antihistaminika können in Form von Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen verabreicht werden. In schwereren Fällen können Kortikosteroide zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend wirken, die jedoch bei längerer Einnahme Nebenwirkungen wie Osteoporose oder Diabetes mit sich bringen können.

Eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch als Hyposensibilisierung bekannt, ist eine der sinnvollsten Therapieformen, um eine Allergie zu behandeln. Hierbei wird dem Patienten das allergieauslösende Allergen in steigender Dosis verabreicht, um das Immunsystem allmählich an das Allergen zu gewöhnen und die Überempfindlichkeit zu reduzieren. Die SIT ist jedoch zeitintensiv und kann ebenfalls Nebenwirkungen wie Juckreiz, Schwellungen oder allergische Reaktionen auslösen. Insgesamt ist es wichtig, bei der Behandlung von Allergien im Alter eine individuelle Herangehensweise zu wählen und die Therapie engmaschig zu überwachen, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.

 

Asthma im Alter

Ähnlich wie bei den Allergien, ging man auch bei Asthma bis vor kurzem davon aus, dass die Erkrankung hauptsächlich im Kindes- und Jugendalter auftritt. Jedoch zeigen neuere Studien, dass auch ältere Menschen von chronisch entzündlichen Veränderungen in den Atemwegen betroffen sein können, die als Asthma bezeichnet werden. Danach leiden etwa 10% der älteren Bevölkerung in den Industrieländern an Asthma. Die Symptome umfassen Hustenreiz, Atemnot und ein Engegefühl in der Brust. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig bekannt, können jedoch auf Umweltbelastungen, Rauchen und medizinische Erkrankungen zurückgeführt werden.

Eine genaue Diagnose von Asthma bei älteren Menschen kann eine Herausforderung darstellen, da viele Symptome mit anderen Erkrankungen wie COPD oder Herzinsuffizienz verwechselt werden können. Daher sind eine gründliche Anamnese und Untersuchung, einschließlich Lungenfunktionstests wichtige Bestandteile, der genauen Krankheitserkennung.

Die Behandlung bzw. Therapie von Asthma bei Menschen im fortgeschrittenem Alter ähnelt der bei jüngeren Erkrankten, kann aber aufgrund von altersbedingten Veränderungen in der körperlichen Funktion und Medikamentenwechselwirkungen herausfordernder sein. Sie besteht meist aus einer Kombination aus inhalativen Medikamenten, Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren. Zudem ist es wichtig, potenzielle Auslöser von Asthma wie Allergene und Umweltbelastungen zu reduzieren.

 

 

 

Autor: Elke Swoboda-Ruf

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Wir informieren Sie mit den neuesten Nachrichten, speziellen Informationen und halten Sie auf dem Laufenden.

BESTE JAHRERegensburg

Kein Magazin mehr bekommen oder unterwegs? Kein Problem!
Lesen Sie unsere aktuelle Ausgabe für Regensburg und Umgebung ganz bequem auf Ihrem Handy, Tablet oder Laptop online!

BESTE JAHRELandshut

Kein Magazin mehr bekommen oder unterwegs? Kein Problem!
Lesen Sie unsere aktuelle Ausgabe für Landshut und Umgebung ganz bequem auf Ihrem Handy, Tablet oder Laptop online!

BESTE JAHRE Magazin