Darmgesundheit – positives Bauchgefühl

So bleiben Sie & Ihr Darm gesund

Mit einer Länge von bis zu acht Metern ist der Darm das zentrale Organ unseres Verdauungstraktes und erfüllt unterschiedliche Funktionen in unserem Organismus. Schätzungsweise 500 verschiedene Arten von Bakterien, die sich im Dünn-, aber vor allem im Dickdarm ansiedeln können, kennt man heute. Ohne sie sind wir nicht lebensfähig – und wenn es diesen winzigen Mitbewohnern schlecht geht, geht es auch uns schlecht. Reizdarm, Hautprobleme, Übergewicht, Diabetes, Allergien, Depressionen: Bei vielen Leiden gibt es inzwischen Hinweise auf eine Beteiligung des Darm-Mikrobioms, also der Vielfalt von Bakterien, die in unseren Eingeweiden leben. Wie Sie Ihre Darmflora ins Gleichgewicht bringen und Ihre Darmgesundheit fördern, zeigen wir Ihnen auf den nächsten Seiten.

Wie funktioniert unser Darm bzw. die Verdauung?

Die Darmgesundheit und die Zusammensetzung der Darmflora sind von wesentlicher Bedeutung für eine adäquate Verwertung von Nährstoffen. Ernährung, Bewegung, Stress und Medikamente haben großen Einfluss auf die Darmgesundheit und somit unser Wohlbefinden. Um unseren Darm etwas Gutes zu tun, müssen wir verstehen, wie er funktioniert.

Wenn wir Nahrung oder Flüssigkeit zu uns nehmen, setzen wir unsere Verdauung in Gang. Die Schritte der Verdauung beginnen schon mit dem Zerkleinern der Speisen im Mund. Der Kauprozess regt die Speichelbildung und die Produktion unseres Magensaftsekrets an, deshalb sollten wir bewusst langsam und lange Kauen. Im Magen angekommen, wird der Speisebrei mit Magensaft und Enzymen vermischt, die für die Zersetzung des Breis zuständig sind. Kleine Portionen werden so stetig weiter in den Darm abgegeben. Im Darm sorgt dann die Darmschleimhaut mit ihren langen Falten dafür, dass Nährstoffe aufgenommen werden können. Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen befinden sich in unseren Darm und sind eng mit dem Hirn verknüpft. Funktioniert der Darm nicht, fühlen wir uns krank: Wir haben Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe. Wir leiden an Durchfall oder Verstopfungen. Uns ist einfach elend.

Wieso sind die Darmbakterien bzw. eine gute Darmflora so wichtig?

Unsere Darmbakterien tragen eine große Verantwortung. Denn im Darm sitzen etwa 80% aller aktiven Immunzellen. Die Darmbakterien sind wichtig und äußerst nützlich für uns. Zu diesen erwünschten Mitbewohnern zählen zum Beispiel Laktobazillen und Bifidobakterien. Andere wiederum gehören zu den gesundheitsschädigenden, fäulnisbildenden Bakterien, die unter dem Namen Kolibakterien bekannt sind. „Gute“ Bakterien halten „schlechte“ Bakterien fern, deshalb ist es so wichtig für eine ausgewogene, gute Darmflora zu sorgen.

Die Darmbakterien produzieren aus unverdaulichen Ballaststoffen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, kurzkettige Fettsäuren, die einen Großteil des Energiebedarfs der Dickdarmschleimhaut abdecken. Diese kurzkettigen Fettsäuren fördern zudem die Darmmuskulatur und spielen einen wichtige Rolle für die Beweglichkeit des Darms. Sie erzeugen verschiedene Vitamine, wie Biotin, Folsäure, Vitamine B2, B12 und K, die der Körper für sich nutzen kann. Einige Darmbakterien können giftige Substanzen neutralisieren, so zum Beispiel Nitrosamine und polyzyklische aromatische Wasserstoffe. Viele dieser Verbindungen gelten als krebserregend. Manche Medikamente werden erst im Zuge der Verstoffwechslung durch die Darmflora in ihre wirksame Form überführt. Das gilt etwa für Antibiotika sowie für den entzündungshemmenden Wirkstoff Sulfsalazin.

Neue Studie: Buchinger-Fasten fördert Darmgesundheit

Periodisches Fasten, besonders nach der Buchinger-Methode, führt nicht nur zu einem deutlichen Gewichtsverlust, sondern wirkt sich auch unmittelbar auf die Darmgesundheit und -zusammensetzung aus. Das haben Forscher*innen der Universität Wien und des Biotechnologie-Unternehmens BIOMES in einer gemeinsamen Studie herausgefunden. Sie ist bislang eine der wenigen wissenschaftlichen Erhebungen, die den Zusammenhang zwischen Fasten, Darm-Mikrobiom und Stoffwechsel aufzeigen. Immer mehr Menschen verzichten zeitweise auf Nahrung, um einen positiven Effekt für ihre Gesundheit zu erzielen. Die Studie untermauert nun die Wirksamkeit dieser Methode. Die neuen Erkenntnisse wurden vor Kurzem in den beiden anerkannten Fachzeitschriften Functional Foods in Health and Disease1 sowie International Journal of Molecular Sciences2 veröffentlicht.

Wie kann die Darmflora ins Gleichgewicht gebracht werden?

Ballaststoffe helfen, Darmbakterien aufzubauen und steigern ihre Aktivität. Deswegen empfehlen Experten, sich ballaststoffreich zu ernähren. So kann man zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen in die Mahlzeiten einbauen. Aber Vorsicht: Der Körper muss sich erst an Ballaststoffe gewöhnen. Wer die Ernährung plötzlich umstellt, kann Blähungen oder Verdauungsprobleme haben. Auch Obst und Gemüse sind gut für eine ausgewogene Darmflora. Besonders empfehlenswert sind Äpfel, Bananen, Spargel, Pastinaken, Zwiebeln und Lauch. Darüber hinaus sollten den Speisen öfter Omega-3-Fettsäuren zugegeben werden. Sie sind zu finden in Leinöl, Olivenöl und Chiasamen.

Gesunde Ernährung gesunder Darm
Gesunde Ernährung gesunder Darm

Flüssigkeit ist ebenfalls extrem wichtig für unseren Darm, um ihn in Schwung zu bringen. Gut für die Darmgesundheit sind ungesüßte Tees und Wasser. Einigen Tees wird dabei sogar eine sanfte Wirkung bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden nachgewiesen. Anis-Fenchel-Kümmel-Tee soll beispielsweise gegen Blähungen helfen. Eichenrinden-Tee springt bei Durchfall ein. Abstand nehmen solltest man dagegen von süßen Erfrischungsgetränken wie Eistee, Cola und Limo. Auch Alkohol verlangsamt unsere Verdauung.

Ist die Darmflora durch Antibiotika oder jahrelange falsche Ernährung erst einmal zerstört, muss zu „härteren“ Mitteln gegriffen werden, um den Darm wieder in Schwung zu bringen. Wer unter Blähungen, Bauchweh, Verstopfung oder sogar einem Reizdarm leidet, dem kann eine Darmsanierung helfen. Durch die Darmreinigung setzt man den Darm wie durch einen „Reset“-Button zurück. Dadurch gibt man dem Darm die Möglichkeit, den Wiederaufbau der Darmflora zu beginnen. Eine Darmsanierung kann man selber durchführen, sicherer und wirksamer ist sie jedoch, unter Anleitung durch einen erfahrenen Heilpraktiker, Arzt oder Ernährungscoach.

Darmsanierung: So funktioniert es

Eine Darmsanierung besteht aus zwei unterschiedlichen Phasen:

Zuerst wird eine Darmentleerung und eine Entgiftung durchgeführt.
Anschließend beginnt man mit dem Wiederaufbau der Bakterienkultur.
Eine Darmreinigung kann „von oben“ oder „von unten“ durchgeführt werden. Entweder man macht einen Einlauf und führt mit Hilfe eines Irrigators oder Klistiers Flüssigkeit in den After ein. Oder aber man initiiert die Darmreinigung durch die Einnahme von in Wasser gelöstem Glaubersalz oder Bittersalz. Diese wirken als natürliche Abführmittel.

Ist der Darm einmal gereinigt, wird der Wiederaufbau der Darmflora, also des Darm-Mikrobioms, notwendig. Hier können mikrobiologische Präparate helfen. Diese findet man in Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch in probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt oder milchsauer vergorenen Lebensmitteln wie Sauerkraut. Nach der Darmreinigung sollte man sich an alle Regeln der gesunden Ernährung halten.

 

 

 

 

Bildquellen:

  • Gesunde Ernährung gesunder Darm: pixabay
  • Darmgesundheit: pixabay

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