Diabetes Typ 2

Eine Volkskrankheit, die sich vermeiden lässt

Neuesten Schätzungen zufolge leiden 7,2 Prozent der Deutschen an Diabetes Typ 2 – umgangssprachlich als Zuckerkrankheit bekannt. Typ-2-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei dem die Zuckerwerte im Blut erhöht sind. Die Krankheit beginnt schleichend und führt unbehandelt zu schweren Folgeerkrankungen. Dabei kann der Diabetes Typ 2 durch gesunde Lebensweise hinausgezögert oder sogar ganz verhindert werden. Wie klären auf!

Was passiert bei einem Diabetes Typ 2?

Diabetes Typ 2 tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon und/oder die Ausschüttung  des Insulins aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse ist gestört. Die Bauchspeicheldrüse versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet. Doch trotz erhöhtem Insulinspiegel gelangt immer weniger Zucker in die Körperzellen.

 

Wie lässt sich Diabetes Typ 2 erkennen?

Das Heimtückische an den überhöhten Zuckerwerten im Blut ist, dass sie körperlich kaum wahrnehmbar sind. So leben viele Diabetiker jahrelang mit ihren gefährlichen hohen Zuckerwerten ohne etwas davon zu ahnen. Die ersten Symptome sind zunächst sehr leichte Beschwerden wie:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Juckreiz
  • Durst
  • häufigeres Wasserlassen

Die gestörte Insulinwirkung setzt jedoch im weiteren Verlauf enorm schädliche Entwicklungen in Gang. So schüttet das Fettgewebe vermehrt freie Fettsäuren aus, die in der Leber zu Fett (Triglyzeriden) umgebaut werden. Parallel dazu sinkt das gute, gefäßschützende HDL-Cholesterin ab. Durch diesen gestörten Fettstoff – wechsel steigt das Risiko für lebensbedrohende Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit.

 

Was sind Risikofaktoren und wie kann man vorbeugen?

Zu den Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes zählen neben genetischer Prädisposition und höherem Alter auch beeinflussbare Faktoren. Die beeinflussbaren Risikofaktoren sind nach Schätzungen für etwa 65 bis 80 % der Zunahme der Fallzahlen verantwortlich. Zu diesen zählen:

  • Übergewicht und zu wenig körperliche Aktivität
  • Rauchen
  • ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung
  • bestimmte Medikamente, die den Zuckerstoffwechsel verschlechtern
  • genetische Veranlagung: In manchen Familien tritt die Erkrankung häufig auf

Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken kann positiv beeinflusst werden und in einem frühen Stadium oftmals sogar rückgängig gemacht werden. Zu den Schutzmaßnahmen zählen:

  • eine ausgewogen Ernährung
  • ausreichende Bewegung
  • Stress vermeiden
  • nicht rauchen
  • wenig Alkohol trinken

Auch bei bereits vorhandenem Diabetes kann ein gesunder Lebensstil den Blutzuckerspiegel verbessern. Und so helfen, den Verlauf positiv zu beeinflussen und Folgeerkrankungen zu vermeiden bzw. zu verzögern.

 

Wie wird Diabetes Typ 2 diagnostiziert?

Bei einem Verdacht auf Typ-2-Diabetes wird überprüft, wie hoch der Blutzucker vor der ersten Mahlzeit am Tag und im Tagesverlauf ist, dafür wird mehrmals Blut abgenommen. Das Blut wird in einem Labor untersucht.

Dabei gibt der HbA1c-Wert Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate. Wenn der Blutzuckerspiegel so hoch ist, dass er typische Symptome verursacht, kann meist auch Zucker im Urin nachgewiesen werden. Dazu sind in Deutschland einfach anzuwendende Urin-Teststreifen in Arztpraxen und Apotheken erhältlich.

Wie wird Diabetes Typ 2 behandelt?

Die Diabetes-Behandlung besteht aus vier Stufen nach einem festgelegten Plan. Sie hat zum Ziel den Blutzucker zu normalisieren.

Stufe 1: Die erste Behandlungsstufe ist die Basistherapie. Sie gilt auch für alle weiteren Therapiestufen und zielt darauf ab, Blutwerte durch einen gesunden Lebensstil zu normalisieren. Dazu gehört: Gewicht verlieren, gesunde Ernährung, mehr Bewegung, das Rauchen aufgeben und Teilnahme an einer Diabetes-Schulung.

Stufe 2: Reicht die Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht aus, um den Blutzucker positiv zu beeinflussen, verordnet der Arzt meist nach drei bis sechs Monaten blutzuckersenkende Tabletten (auch orale Antidiabetika genannt).

Stufe 3: Reicht auch Stufe 2 nicht aus, um die Blutwerte zu normalisieren, werden zwei Medikamente kombiniert (Zweifachkombination). Auch die Therapie mit Insulin ist möglich, zum Beispiel bei Unverträglichkeit von Tabletten.

Stufe 4: Diabetiker, deren Blutzuckerwerte auch nach Stufe 3 noch nicht im Zielbereich liegen, erhalten eine intensivierte Insulintherapie, die bei Bedarf mit oralen Antidiabetika kombiniert wird.

 

 

 

Bildquellen:

  • Diabetes Ernährung: freepik
  • Diabetes: freepik

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