Herzkrank durch Stress

Psychische Belastungen verstärken Herzinfarktrisiko

Ob Verkehrschaos am Morgen, Ärger am Arbeitsplatz oder belastende Situationen in der Familie – psychischer Stress wird häufig als harmlose Alltagserscheinung hingenommen. Dabei ist er einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und steigert das Herzinfarktrisiko auch bei Menschen ohne nachgewiesener Vorerkrankung an den Herzkranzgefäßen. Da gilt es, rechtzeitig vorzubeugen. Stressfaktoren müssen wahrgenommen und möglichst abgeschaltet werden. Da das leider nicht immer so einfach geht, helfen eine herzgesunde Lebensweise, ein gewisses Maß an Gelassenheit und ein regelmäßiger Check-up beim Arzt.

Ein stressbedingter Herzinfarkt wird, laut Prof. Dr. med. Christiane Waller, Sprecherin der DGK-Arbeitsgruppe Psychosoziale Kardiologie, meist durch emotionale Belastung ausgelöst, die durch zwischenmenschliche Probleme entstanden ist, ausgelöst: „Der übliche Alltagsstress wie eine verpasste Straßenbahn ist dabei lange nicht so relevant wie zwischenmenschlicher Stress, beispielsweise mit Arbeitskollegen, dem Partner oder der Familie.“ Emotional aufwühlende Ereignisse führen zu einer Alarmreaktion des Körpers: die Stresshormone und das sympathische Nervensystem werden aktiviert.

Um zu verstehen, warum Stress unserem Herzen schaden kann, müssen wir verstehen, was psychische Anspannung in uns auslöst: Stress ist die Anpassungsreaktion des Körpers auf belastende Umweltreize. Wenn wir Druck ausgesetzt sind, mobilisiert der Stress unsere Energie und bringt unser Nervensystem auf Hochtouren: Die Aufmerksamkeit wird geschärft, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, es werden Insulin und andere Hormone ausgeschüttet. Diese Reaktionen stammen noch aus der menschlichen Vorgeschichte: Stand ein Jäger plötzlich vor einem großen gefährlichen Tier, erlaubten ihm die Stressreaktionen des Körpers, blitzartig Energie bereitzustellen und schneller zu fliehen oder sich dem Kampf zu stellen. Stress ist also etwas ganz Natürliches. Wir brauchen ihn, um die Anforderungen, die an uns gestellt werden, zu bewältigen. Doch unsere Psyche und unser Körper sind auch darauf angewiesen, dass auf Anspannung stets eine Phase der Entspannung folgt. Bleibt die Entspannung aus, entsteht Dauerstress. Unser Blutdruck ist dann dauerhaft zu hoch, die anhaltend veränderte Blutgerinnung begünstigt Verengungen und Verstopfungen der Blutgefäße, und das ständig ausgeschüttete Insulin kann zu Diabetes führen. Oft kommt es zu Schlafstörungen. Hinzu kommt, dass wir bei Dauerstress oft gesundheitsschädliche Verhaltensweisen annehmen, beispielsweise Rauchen, Frustessen oder zu viel Alkohol.

 

stress erkennen
Jeder Körper hat ein anderes Stresslimit. Um zu erkennen, wann dieses erreicht ist, muss man auf die Warnsignale des Körpers hören.

Stress gehört leider häufig zu unserem Alltag und ist bis zu einem gewissen Maße auch nicht gesundheitsschädigend. Doch wann wird Stress für den Körper zu viel? Bei dem Gefühl, unter Stress zu stehen, spielt die subjektive Bewertung eine große Rolle. Jeder Körper hat ein anderes Stresslimit. Um zu erkennen, wann dieses erreicht ist, muss man auf die Warnsignale des Körpers hören. Eines der am häufigsten auftretenden Warnsignale sind Schlafstörungen. Auch wer ständig erschöpft und müde ist, sollte aufmerksam werden. Ein weiterer Hinweis: ein erhöhter Kaffeekonsum; wer ständig Kaffee trinken muss, um wach und leistungsfähig zu bleiben, braucht vermutlich Ruhe.

 

Strategien gegen Stress

Hat man die Warnsignale erkannt, kann man gezielte Maßnahmen einleiten, um Stress entgegen zu wirken. In Sachen Stressmanagement ist es vor allem wichtig, dass Zeiten der Anspannung immer mit Zeiten der Entspannung abwechseln.

Strategien gegen Stress
Zeiten der Anspannung sollten immer mit Zeiten der Entspannung abwechseln

Dabei führen viele Wege ans Ziel: Entspannungstechniken verschaffen Ruhe, aber nur dann, wenn sie regelmäßig geübt werden. Sport spült das Adrenalin und damit den erhöhten Stress geradezu aus dem Körper. Musik machen oder hören kann sehr entspannend sein. Oft hilft es auch, den Terminkalender zu entrümpeln. Eine gesunde und vitalstoffreiche Ernährung mit einem weitestgehenden Verzicht auf die Genussgifte Nikotin und Alkohol stärkt das Immunsystem und macht unseren Körper insgesamt weniger anfällig. Und mit einer gehörigen Portion Gelassenheit kann man so manche Stresssituation viel besser durchstehen.

 

 

Auto: Elke Swoboda-Ruf

Bildquellen:

  • stress-vermeiden: pixabay
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