Nieren & Harnwege gesund erhalten

Am 10. März ist Weltnierentag

Die Nieren, die Harnröhre, die Harnleiter und die Harnblase bilden das Harnsystem. Es ist eines der wichtigsten Systeme im menschlichen Körper und ist zuständig für die Bildung des Urins und dessen Ausscheidung. Erkrankungen der Harnorgane reichen von der meist harmlosen Blasenentzündung bis hin zu schwerwiegenden Krankheiten wie Nierenkrebs oder einem chronischen Nierenversagen. Wie Sie Ihr Harnsystem gesund erhalten erfahren Sie hier.

 

Wir funktioniert das Harnsystem

Die beiden Nieren sind die zentralen Organe des Harnsystems. Sie dienen neben der Produktion von Hormonen und der Regulation des Blutdrucks auch als eine Art Klärwerk. Sie filtern Wasser, Mineralstoffe und Abbauprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut heraus, sammeln es zunächst im Nierenbecken und leiten alles über die Harnleiter zur Harnblase weiter. Pro Tag fließt das gesamte Blut eines Menschen – fünf bis sechs Liter – etwa 300mal durch die Nieren. Insgesamt filtern sie also täglich etwa 1700 Liter Blut. Dabei entstehen pro Tag etwa 170 Liter Primärharn – eine Vorstufe des Urins (Sekundärharn). Die Harnleitern transportieren den Urin dann zur Harnblase weiter. Sie dehnt sich wie ein Ballon aus, wenn sie gefüllt ist. Die Harnblase kann maximal etwa 500 (bei Frauen) bis 700 ml Urin (bei Männern) speichern. Die Kontrolle über die Blasenentleerung ermöglicht der Schließmuskel der Harnblase, welcher mit der Beckenbodenmuskulatur verbunden ist. Die Nerven in der Blasenwand registrieren die Dehnung und signalisieren dem Gehirn, dass die Blase voll und somit ein Gang zur Toilette nötig ist. Über die Harnröhre gelangt der Urin schließlich aus dem Körper.

 

Welche Erkrankungen des Harnsystems gibt es?

Wie alle anderen Organe im menschlichen Körper ist auch das Harnsystem nicht vor Störungen und Erkrankungen gefeit. Schwere Erkrankungen der Nieren wie akutes Nierenversagen oder chronische Niereninsuffizienz sind verhältnismäßig selten. Von Blasen- oder Harnwegsinfektionen sind Menschen dagegen umso häufiger betroffen.

Zu den häufigsten Erkrankungen des Harnsystems zählen:

  • Harnblasenkarzinom (Blasenkrebs)
  • Harninkontinenz
  • Harntransportstörungen (Harnstau/Harnstauung)
  • Harnwegsinfekt (HWI)
  • Miktionsstörung (Blasenentleerungsstörung)
  • Nephrolithiasis (Nierensteine)
  • Neurogene Blase – Funktionsstörung der Harnblase aufgrund einer Störung im
  • Nervensystem
  • Niereninsuffizienz, akute und chronische – Nierenversagen bzw. langsam fortschreitende Verringerung der Nierenfunktion
  • Nierenzellkarzinom (Hypernephrom; Nierenzellkrebs; Nierenkrebs)
  • Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
  • Urolithiasis – Harnsteinen in der Niere und/oder in den ableitenden Harnwegen
  • Zystitis (Blasenentzündung)

 

Tipps zur Vorbeugung von Nieren- und Harnwegserkrankungen

Um das Harnsystem gesund zu erhalten und Erkrankungen vorzubeugen sollten folgende Tipps beachtet werden.

  • Mindestens zweieinhalb Liter Flüssigkeit sollten pro Tag zu sich genommen werden, bei Hitze oder nach dem Sport auch deutlich mehr.
  • Softdrinks wie Cola sollten gemieden werden. Diese enthalten Stoffe, die die Entstehung von Nierensteinen begünstigen können.
  • Tierisches Eiweiß, wie sie in Käse oder Butter vorkommen, sollten nur in Maßen verzehrt werden.
  • Salz sparsam verwenden.
  • Unterkühlung und auch naße Kleidung sollten vermieden werden. Kalte Füße verursachen Frieren und eine Minderdurchblutung des Unterleibs.
  • Dem Drang zum Wasserlassen sollte nachgegeben werden.
  • Frauen sollten auf die richtige Toilettenhygiene achten und den Intimbereich stets von vorne nach hinten reinigen!

 

So bleiben Ihre Nieren in Betrieb

Im Alter nimmt die Leistung der Nieren ab. Umso wichtiger ist es, Schäden vorzubeugen, damit die Nieren lange gesund und funktionstüchtig bleibt. Die beiden Haupterkrankungen, die ein Risiko für die Entwicklung von Nierenerkrankungen darstellen, sind Bluthochdruck und die Zuckerkrankheit.

Patienten, die am Metabolischen Syndrom (der Kombination aus Übergewicht, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus und Bluthochdruck) leiden, haben demzufolge ein potenziertes Krankheitsrisiko für Herz und Nieren. Mit diesem Wissen lassen sich entsprechende Vorsorgemaßnahmen formulieren.

Folgende Tipps sollten beachtet werden:

  • Der Blutdruck sollte regelmäßig kontrolliert werden und wenn nötig medikamentös eingestellt werden.
  • Sportliche Aktivität hilft den Blutdruck zu senken und hat somit einen positiven Einfluss auf die Nierenfunktion, das zeigen wissenschaftliche Studien. Bereits dreimal die Woche eine halbe Stunde spazieren gehen können ausreichen.
  • Diabetes ist einer der größten Risikofaktoren für Nierenerkrankungen. Deshalb sollte der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.
  • Eine ausgewogene, gesunde und salzarme Ernährung beugt Nierenerkrankungen vor. Viele Krankenkassen bezuschussen oder übernehmen sogar die gesamten Kosten einer Ernährungsberatung.
  • Für die Gesunderhaltung der Nieren gilt das selbe, wie für die Blase: Mindestens zweieinhalb Liter Flüssigkeit sollten pro Tag zu sich genommen werden.
  • Medizinisch belegt ist, dass Nikotin die Kleinstgefäße der Niere schädigt und auch den Blutdruck erhöht. Deshalb sollte auf das Rauchen verzichtet werden.
  • Frei verkäufliche Schmerzmittel, wie zum Beispiel, Ibuprofen, Diclofenac oder Etoricoxib, sollten nicht länger als nötig eingenommen werden. Sie können den Nieren schaden, indem sie die Prostaglandine hemmen – eine Hormongruppe, die in der Niere für die Aufrechterhaltung des Blutflusses zuständig sind.

 

Die Nierenfunktion regelmäßig überprüfen lassen

Ob die Niere normal funktioniert, kann der Hausarzt im Rahmen des Gesundheits-Check-ups 35+ überprüfen. Diese Untersuchung können gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle drei Jahre in Anspruch nehmen. Der Arzt untersucht den Urin und bestimmt mit einem Teststreifen Eiweiß, Glukose, rote und weiße Blutkörperchen sowie Nitrit.

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie empfiehlt außerdem einen jährlichen Nieren-Check-up, wenn man…

  • über 60 Jahre alt ist.
  • Diabetes mellitus hat.
  • Bluthochdruck hat.
  • stark übergewichtig ist.
  • ein Familienangehöriger ersten Grades an Nierenversagen erkrankt ist.

Bildquellen:

  • niere_harnwege: Bundesministeriumg für Gesundheit, tena, APOGEPHA Arzneimittel GmbH, Districon GmbH, sewcream/stock.adobe.com, IQWiG, Deutsche Gesellschaft für Nephrologie

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