Gesund von der Ferse bis zur Zehe
Obwohl unsere Füße uns durchs Leben tragen, werden sie häufig vernachlässigt. Kein Wunder, dass jeder zweite Erwachsene in Deutschland unter Fußproblemen leidet. Die wenigsten davon sind angeboren. Hauptursachen sind in erster Linie mangelnde Bewegung und schlecht sitzendes Schuhwerk. Wir zeigen Ihnen, welche die häufigsten Fußerkrankungen sind und was Sie dagegen tun können.
Mit zunehmendem Alter nehmen auch Probleme und Schmerzen in den Füßen zu. Die Bänder und Sehnen in den Füßen verlieren an Spannkraft und so senkt sich das Fußgewölbe ab, was eine Größenveränderung der Füße mit sich bringt, zudem kann sich auch ihre Form verändern. Nicht selten passen einem dann die alten Schuhe von damals nicht mehr richtig und man benötigt eine, manchmal sogar zwei Größen mehr. Neben Fußdeformationen sind aber auch Pilzinfektionen der Haut oder der Nägel, vermehrte Hornhautbildung und Hühneraugen keine Seltenheit im Alter. Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen oder Schwellungen der Gelenke durch Arthrose oder Gicht können ebenfalls zunehmen.
Mit speziellen Hilfsmitteln, wie Einlagen, dem richtigen Schuhwerk, regelmäßigen Übungen und Hygienemaßnahmen, können viele der oben genannten Leiden gelindert oder vorgebeugt werden.
Die drei häufigsten Fußprobleme
Metatarsalgie
Hier handelt es sich um Schmerzen im Bereich der Mittelfußknochen. Sie entstehen durch eine entzündliche Reizung des Gewebes, welche durch lang anhaltende Überlastung, Übergewicht, zu enge Schuhe oder auch altersbedingter Ausdünnung des Fußsohlenpolsters herbeigeführt werden. Mit den Schmerzen gehen meist auch schmerzhafte Schwielen unter den überlasteten Mittelfußköpfchen einher.
Hammer- und Krallenzehe
Unter Hammerzehe versteht man die Fehlbildung von einer oder mehreren Zehen, bei der sich das End- oder Mittelglied hammerartig nach unten wölbt. Bei der Krallenzehe besteht eine Überstreckung im Grundgelenk bei gebeugtem Mittel- und Endgelenk. Dadurch kann die Zehenspitze nicht mehr den Boden berühren. Oft entstehen in dieser Situation zusätzliche Probleme im Mittelgelenk und Endgelenk der Zehe. Ursache ist in erster Linie eine chronische Über- bzw. Fehlbelastung des Vorfußes mit zu hoher Spannung der Zehenbeugesehnen. Falsches Schuhwerk und zu hohe Absätze können die Fehlstellung fördern.
Fersensporn
Ein Fersensporn ist eine dornartige Kalkablagerung oder Verknöcherung an der Unterseite des Fersenbeins. Die Knochenausziehungen entstehen meist durch eine Reizung am Knochen, die durch Zug oder Druck verursacht wurde, welche aus einer andauernden Überbeanspruchung der Fußsohlensehnenplatte resultieren. Ursachen für einen Fersensporn können Übergewicht, Überlastungen in Sport und Beruf sowie Fehlstellungen wie Senkfuß, Knick-Senkfuß, Senk-Spreizfuß und Stoffwechselerkrankungen sein.
So bleiben Ihre Füße fit
Gutes Schuhwerk & gute Pflege
Zu enge oder hochhackige Schuhe sind für die Füße eine Qual. Ein gut sitzender Schuh sollte die Zehen nicht einengen und das Fußgewölbe unterstützen. Tipp: beim Schuhkauf von einem Fachpersonal zur richtigen Passform beraten lassen! Neue Schuhe sollten zudem immer „eingelaufen“ werden. Das heißt: zu Anfang nur ein bis zwei Stunden tragen und anschließend die Füße auf Druckstellen kontrollieren. Sollten Druckstellen auftreten, die Schuhe erst wieder tragen, wenn diese verschwunden sind.
Schlecht sitzende Schuhe führen auch sehr oft zu verdickter Hornhaut, sogenannter Rhagaden; das sind tiefere Risse, die zu Schmerzen und Infektionen mit Pilzen oder Bakterien führen können. Um solche Hautprobleme zu vermeiden, sollte die Haut an den Füßen geschmeidig gehalten werden. Das erreicht man am besten, indem man die kompletten Füße täglich mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Salben einreibt.
Ein Peeling kann helfen, dass Hornzellen besser abschilfern. Verdickte Hornhaut lässt sich auch nach einem rückfettenden Fußbad mit einem Bimsstein abtragen. Das Fußbad sollte allerdings nicht länger als fünf Minuten dauern, damit die Haut nicht unnötig aufquillt. Bei starken Verhornungen oder bei Rissen sollte ein Hautarzt oder eine Hautärztin aufgesucht werden und eventuell kann auch eine professionelle Fußpflege helfen. Diabetikerinnen und Diabetiker sollten ohnehin nicht selber an ihren Füßen herumdoktern, sondern bei Verletzungen frühzeitig eine Hautarztpraxis aufsuchen.
Gib Fußpilz keine Chance
Bei spröder und rissiger Haut haben die Erreger besonders leichtes Spiel: Fußpilz oder auch Nagelpilz ist ein häufiges Mitbringsel aus Urlaubshotel oder Schwimmbad. Wenn es zwischen den Zehen juckt und die Haut sich schuppt oder die Fußnägel sich verfärben und brüchig werden, sollte ein Hautarzt/eine Hautärztin eine Diagnose stellen. Ein Pilzbefall kann mit rezeptfreien Cremes, Gels, Sprays oder medizinischem Nagellack behandelt werden, gerade bei Nagelpilz braucht man allerdings Geduld. Damit der Pilz gar nicht erst Fuß fassen kann, empfiehlt es sich, nach jedem Baden oder Duschen die Füße gründlich abzutrocknen, auch zwischen den Zehen.
Bewegung & Entlastung
Wenn die Füße regelmäßig in Bewegung kommen, sei es durch gezielte Fußgymnastik oder durch Spazierengehen, Walken oder Joggen, werden die Fußmuskeln und Bänder gestärkt. Dann belasten auch längere, anstrengende Tätigkeiten die Füße nicht mehr so stark und die Füße erholen sich schneller wieder.
Auch das Körpergewicht spielt eine große Rolle in puncto gesunde Füße. Denn mit jedem Kilo zu viel an Gewicht, werden die Muskeln, Sehnen und Bänder in den Füßen mehr belastet. Die Füße treten sich im Laufe der Zeit im wahrsten Sinne des Wortes platt. Am Ende eines Tages – besonders dann, wenn man lange stehen musste – sollten die Füße bewusst hoch gelegt werden, um ihnen Gelegenheit zu geben, sich zu entspannen.
Autor: Elke Swoboda-Ruf
