Volkskrankheit Osteoporose

Knochenschwund vorbeugen und erkennen

Die Osteoporose betrifft in Deutschland mehr als fünf Millionen Frauen und eine Million Männer, hauptsächlich im fortgeschrittenen Alter. Diese Krankheit führt zu einem Verlust an Knochenmasse und verringert die Knochenfestigkeit, was das Risiko von schmerzhaften und potenziell gefährlichen Knochenbrüchen erhöht, selbst bei geringster Belastung. Wie Sie Anzeichen eine möglichen Osteoporose erkennen, welche Diagnostik es gibt und wie Sie selbst vorbeugen können, erfahren Sie hier.

 

Symptome einer Osteoporose

Oft bleibt die Osteoporose zunächst unbemerkt, da sie anfangs keine Beschwerden verursacht. Erst wenn Knochenbrüche auftreten, sollte man aufhorchen. Solche Brüche, von Medizinern als Frakturen bezeichnet, treten bei Menschen mit Osteoporose oft ohne traumatische Ursache auf und werden als Spontanfrakturen oder Fragilitätsfrakturen bezeichnet. Wirbelkörperbrüche können ohne Schmerzen auftreten und später anhaltende Rückenprobleme verursachen. Typisch für Osteoporose sind auch Brüche des Oberschenkelhalses und Radiusfrakturen, die ohne schwere Stürze auftreten.

Weitere Anzeichen einer möglichen Osteoporose können sein:

  • Größenverlust von mehr als vier Zentimetern in einem Jahr
  • Charakteristische Körperhaltung mit Buckel, Bauchwölbung und Hohlkreuz
  • Verringerter Abstand zwischen Rippen und Becken
  • Unsicherer Gang
  • Verkürzter Rumpf
  • Anhaltende Rückenschmerzen

 

Ursachen der Osteoporose: Veränderungen im Knochenstoffwechsel

Knochen bestehen aus einem Eiweißgerüst, in dem Kalzium und Phosphor eingelagert sind, was ihnen ihre Härte verleiht. Im Erwachsenenalter sind Knochen jedoch ständig im Umbau. Bei Osteoporose sind die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) aktiver als die knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten), was zu einem übermäßigen Knochenabbau führt und die Knochen porös macht.

 

Risikofaktoren für Osteoporose

Geschlecht und Alter sind die Hauptfaktoren, da Osteoporose hauptsächlich ältere Frauen betrifft, insbesondere nach einer frühen Menopause. Bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Schilddrüsenüberfunktion erhöhen das Risiko, ebenso wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis und neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer. Die Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortison und Magensäureblocker erhöht ebenfalls das Osteoporoserisiko. Risikofaktoren, die beeinflusst werden können, sind Alkohol- und Tabakkonsum sowie Untergewicht und Gewichtsverlust.

Knochendichtemessung zur Diagnose

Osteoporose wird oft zufällig diagnostiziert, wenn Röntgenaufnahmen aufgrund von Knochenbrüchen gemacht werden. Eine gezielte Diagnose kann jedoch mit der Knochendichtemessung erfolgen. Diese Methode misst den Mineralsalzgehalt in den Knochen, was Aufschluss über deren Stabilität gibt. Die Strahlen sind schwächer als bei herkömmlichen Röntgenuntersuchungen. Ein T-Wert zwischen 0 und -1 zeigt eine normale Knochendichte an, zwischen -1 und -2,5 eine verringerte Knochendichte (Osteopenie) und -2,5 oder weniger eine Osteoporose. Zur endgültigen Diagnose sind auch Anamnese, Laboruntersuchungen, Röntgenbilder und eine körperliche Untersuchung erforderlich.

Die Kosten für die Knochendichtemessung werden von der Krankenkasse in der Regel nur übernommen, wenn es medizinisch gerechtfertigt ist, z. B. bei einem Verdacht auf Osteoporose nach einem Knochenbruch oder bei bestimmten Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen. Einige Praxen bieten die Messung als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an, was bedeutet, dass die Patienten die Kosten von etwa 50 Euro selbst tragen müssen.

 

Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose

Die Therapie der Osteoporose umfasst eine Basistherapie mit Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung sowie spezifische medikamentöse Therapien. Die Basistherapie kann nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Vorbeugung der Osteoporose beitragen.

Ernährung bei Osteoporose: Kalzium, Vitamin D und Eiweiß sind wichtig. Kalzium sollte in einer Menge von 1.000 Milligramm pro Tag aufgenommen werden, vorzugsweise aus Milchprodukten, Nüssen, grünem Gemüse und anderen Quellen. Vitamin D ist für die Kalziumaufnahme wichtig und sollte bei Bedarf ergänzt werden. Menschen ab 65 Jahren mit erhöhtem Frakturrisiko sollten auf eiweißreiche Ernährung achten.

Bewegung bei Knochenschwund: Regelmäßige Bewegung verbessert Muskelkraft, Gleichgewicht und Koordination. Neben Krafttraining kann auch Balancetraining sinnvoll sein.

Bei Bedarf können Medikamente wie Bisphosphonate und Antikörper zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden, um den Knochenschwund zu stoppen. In schweren Fällen können knochenaufbauende Medikamente in Betracht gezogen werden.

 

 

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München

Neue RNA-Technologie gegen Knochenschwund

Forscher am LMU Klinikum haben bei der Erforschung von Osteoporose eine vielversprechende RNA-Therapie entwickelt, um verloren gegangene Knochenmasse wiederherzustellen. Die Studie identifizierte zwei Mikro-RNAs, die den Knochenabbau steuern. Eine experimentelle RNA-Therapie wurde an osteoporotischen Mäusen getestet und führte zur Wiederherstellung der Knochenmasse. Dieser vielversprechende Ansatz hat das Potenzial, die Osteoporosebehandlung zu revolutionieren. Die Forscher haben ein Start-up, Sirana Pharma, gegründet, um die Therapie weiterzuentwickeln und in klinischen Studien zu testen.

 

Bildquellen:

  • sport bei osteoporose: freepik

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