Wieder besser Sehen: Hilfsmittel, Therapiemöglichkeiten, Vorsorge

Augen im Alter – Sehverlust vermeiden

Nicht mehr gut sehen zu können – das greift erheblich ins Leben ein. Alt werden, abhängig sein, das wird nun plötzlich auf drastische Weise spürbar. Aber müssen wir uns wirklich damit abfinden? Der Sehverlust ist vielleicht vermeidbar, eine Augenerkrankung möglicherweise heilbar. Oder die verloren gegangene Sehkraft lässt sich ausgleichen. Die medizinischen Möglichkeiten, das Sehvermögen zu erhalten, werden immer besser. Hinzu kommen die Beratung der Augenoptikerin oder des Augenoptikers und die Anpassung von Sehhilfen. Welche Möglichkeiten es gibt, haben wir für Sie zusammengeführt.

 

Wenn Kleingedrucktes nur noch mit weit ausgestreckten Armen entziffert werden kann und Zeitung lesen immer anstrengender wird, macht sich die Alterssichtigkeit bemerkbar. Eine Lesebrille oder spezielle Arbeitsplatzbrille schafft hier problemlos Abhilfe.

Lesebrillen oder spezielle Arbeitsplatzbrillen schaffen bei Alterssichtigkeit Abhilfe

Um schwere Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, sollte man sich aber auch ohne Beschwerden ab dem 40. Lebensalter einmal im Jahr einer augenärztlichen Kontrolle unterziehen. Denn viele Augenkrankheiten werden zu spät entdeckt. So zum Beispiel die diabetische Retinopathie. Der daraus resultierende dauernd erhöhte Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefäße, auch die der Netzhaut. Blutungen und auch die Neubildung krankhafter Gefäße sind möglich. Diese bedrohen das Sehvermögen. Die Netzhauterkrankung verläuft zunächst ohne auffällige Symptome. Deshalb bemerken viele Menschen sie erst sehr spät. Doch gerade zu Beginn der Krankheit sind die Behandlungsaussichten größer. Je nach Krankheitsstadium stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, wie eine Laserbehandlung oder auch Injektionen in das Auge, die krankhafte Gefäßneubildungen hemmen.

 

Auch der Graue Star gehört zu den Augenerkrankung, die lange unbemerkt bleiben. In Deutschland leidet von 52- bis 64-Jährigen bereits jeder zweite darunter – meist ohne davon zu wissen. Von den 65- bis 75-Jährigen ist nahezu jeder betroffen, wobei nur jeder zweite die schleichende Sehstörung bemerkt. Im Laufe des Lebens trübt sich die ursprünglich klare Augenlinse langsam ein. Man merkt es frühestens dann, wenn sich eine Sehverschlechterung nicht mehr mit Brillengläsern ausgleichen lässt. Wenn die Eintrübung stärker wird, sehen die Betroffenen wie durch eine Milchglasscheibe. Mit einem kleinen Eingriff , der Staroperation, wird die getrübte Augenlinse durch eine künstliche Linse ersetzt. Der Eingriff ist wenig belastend und Patient/innen können noch am Tag wieder nach Hause. Eine Brille ist meist nicht mehr nötig, außer eventuell eine Lesebrille für die Nähe.

Auch andere Augenerkrankungen, die bisher nur schwer heilbar waren, können Augenärzte jetzt mit modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten erkennen und erfolgreich behandeln. Dazu gehören auch die altersabhängige Makuladegeneration oder das Glaukom.

 

Bei der Makuladegeneration, kurz AMD, sorgt an der Stelle des schärfsten Sehens, der Makula, für eine krankhafte Veränderung der Netzhaut. Sie ist für einen fortschreitenden Sehverlust in der Mitte des Gesichtsfelds verantwortlich und ist die häufigste Ursache für Sehbehinderungen im Alter. Betroffenen können ausgerechnet das nicht mehr erkennen, was sie direkt betrachten. Beim Betrachten von Fotos fehlt die Mitte des Bildes und es fällt immer schwerer, Gesichter zu erkennen. Bei der AMD wird zwischen einer „trockenen“ und einer „feuchten“ Form unterschieden. Die feuchte AMD führt schnell zu Sehverlust, kann aber mit Medikamentengaben ins Augeninnere verlangsamt oder sogar aufgehalten werden. Gegen die wesentlich häufiger auftretende trockene AMD, die nur langsam fortschreitet und nicht zur völligen Erblindung führt, gibt es bislang keine Therapie. Wissenschaftliche Studien haben aber gezeigt, dass sich eine gesunde, vitaminreiche Ernährung – bei Bedarf und nach Absprache mit dem Arzt auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel – positiv auf den Verlauf dieser Krankheit auswirken.

 

Glaukom bezeichnet eine Gruppe von Krankheiten, die eins gemeinsam haben: Nach und nach sterben die Fasern des Sehnervs ab, der das Auge mit dem Gehirn verbindet. Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland mehr als 2 Millionen Menschen bereits an einer Vorstufe dieser tückischen Krankheit leiden, es aber nicht wissen. Risikofaktoren sind neben einem höheren Lebensalter und erblich bedingter Veranlagung eine höhere Kurzsichtigkeit (Myopie) ab ca. fünf Dioptrien. Ein chronisches Glaukom entsteht zunächst unbemerkt, denn es bereitet keinerlei Beschwerden. Erst wenn bereits der größte Teil der Sehnervenzellen unwiederbringlich zerstört ist, tritt eine erkennbare Sehbeeinträchtigung ein, die jedoch nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Wird ein Glaukom rechtzeitig erkannt, kann sein Fortschreiten häufig durch täglich zu tropfende Augenmedikamente aufgehalten werden. Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten, können eine Laserbehandlung oder eine Operation das verbliebene Sehvermögen erhalten. Bereits verlorenes Sehvermögen lässt sich jedoch durch diese Maßnahmen nicht zurückgewinnen.

Bildquellen:

  • Hilfsmittel um wieder besser zu sehen: Berufsverband d. Augenärzte Deutschland e.V., Bund zur Förderung Sehbehinderter e.V. , KGS, freepik, djd, Johnson & Johnson
  • Wieder besser Sehen: Autor: Elke Swoboda-Ruf

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